Donnerstag, 29. Juli 2010

Ein Wochenende in Senja

Eine gute Prognose: Wellen in Senja. Eine spontane Idee: Wochenendausflug auf die schöne Insel. Am Freitag nachmittag tuckern wir mit Vipul und Kushal zur Fähre von Kvaløya nach Senja. 150 km und unzählige dunkle Tunnel liegen vor uns. Wir schaffen es an dem Tag bis nach Hamn und suchen uns ein lauschiges Plätzchen zum übernachten. Grillwurst, Suppe, Folienabananen, Marshmallows, Bier, australischer Wein und Sambuca leisteten uns Gesellschaft am Lagerfeuer. Auch die Mücken fühlten sich bei uns pudelwohl. Wir versuchten sie mit viel Rauch und Gitarrenmusik zu vertreiben. Bald verschwand die Sonne hinter den Bergen, um kurz darauf wieder zu erscheinen und unter leisem Vogelgezwitscher den neuen Tag einzuläuten. Zeit schlafen zu gehen. Nach dem Fruehstueck hielt uns nicht mehr viel an unserem kleinen Strand, es fing an zu regnen und damit war die Hangover-Stimmung perfekt.

Um uns aufzumuntern beschlossen wir, nach Flakstadvåg zu fahren um dort ein Boot auszuleihen und uns auf die Suche nach Puffins zu machen. Am Abend zuvor hatten wir von Urlaubern den Tipp bekommen. Die Fahrt wurde zur absoluten Bröckelparty, der Bus wurde kurzerhand in "Pukemobil" umbenannt. Es verging keine Viertelstunde ohne dass irgendjemand kurz an die frische Luft musste (der stocknüchterne Fahrer ausgenommen). In Flakstadvåg regenete es immer noch, aber als wir alle im Boot saßen hieß es nur noch Vollgas. Zum Glück musste man keinen Führerschein vorzeigen und Angelzeug war auch im Boot, dass wir uns um unser Abendbrot keine Gedanken machen mussten. Wir sausten um die kleinen vorgelagerten Vogelinseln und machten Bekanntschaft mit einer sehr neuigierigen Robbe die sich auch von unserem Motorengeräusch nicht abschrecken ließ und sich immer weiter dem Boot näherte. Wir waren ganz aus dem Häuschen! Die Puffins suchten wir an den Inseln allerdings vergeblich also zogen wir wieder ab. Doch plötzlich sah ich den klitzkleinen Vogel auf den Wellen schaukeln. Der war noch viel kleiner als wir gedacht hatten. Ganz vorsichtig tasteten wir uns heran an den kleinen Kerl. Irgendwann wurde er ganz nervös und tauchte einfach ab.

Von diesen kleinen Naturwundern ganz beflügelt versuchten wir unser Anglerglück. Als sich auf einmal eine Delfinflosse aus dem Wasser schob fuhren wir mit den Leinen lieber ein Stück Richtung Küste. Zum Glück war der Delfin nicht ganz so neugierig wie die Robbe. Was das Angeln betraf, da hatten wir kein richtiges Glück. Aber wir beschlossen die Zeit in der wir das Boot hatten noch auf dem Wasser auszusitzen. Ich saß keine 10 Minuten an der Leine um dem Stefan ein Nickerchen zu gönnen da zappelte es auf einmal kräftig. Wie angestochen spring ich in den hinteren Teil des Boots und die Jungs zerren einen großen Seelachs aus dem Wasser. Nach vielem hin und her und etlichen Betäubungsversuchen liegt der Fisch endlich still in seiner Kiste. Wir sausen an Land und lassen uns vom Bootsvermieter den Fisch gleich in Filets zerlegen - 14 Stück.

Mit dieser reichen Beute machen wir uns auf den Weg nach Ersfjorden. Dort verbringen wir die Nacht, grillen den Fisch, lauschen dem Regen und warten auf die Wellen. Auch am nächsten Morgen sieht's nicht besser aus also beschließen wir zur Fähre zurück zu fahren und den Heimweg anzutreten. Mit frischen Waffeln und einem eingepferchten Bus winken wir fröhlich der Insel zu.

2 Kommentare:

  1. see, i am an expert in German language.
    nice vivid descriptions :)
    Pukemobil...hahaha :D

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  2. SEELACHS! WAFFELN! AUSTRALISCHER WEIN!
    Feine Sache

    Peace from down under

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